Freitag, 31. Juli 2015

Tentakelwesen

Das Titelbild für Ren Dhark - Weg ins Weltall 57 ist fertig. Das Buch mit Titel Forscher ohne Gewissen erscheint im Oktober. Die drei enthaltenen Romane stammen von Jan Gardemann, Nina Morawietz und mir, das gelungene Titelbild wie immer von Ralph Voltz.


Donnerstag, 30. Juli 2015

Groundhopping (2) - Pokalspiel in einem Kreisliga-Stadion

Sieht man von den wenigen extrem heißen Tagen mit Temperaturen bis knapp an die 40 Grad ab, ist dieser Sommer ziemlich verregnet. Der gestrige Abend war trocken und mild, und ich hatte Lust auf ein Fußballspiel. So sah ich mir eine Begegnung der 2. Runde im Bitburger Kreispokal an. Es traf die in der Kreisliga A antretende SpVgg Hurst-Rosbach auf den TuS 05 Oberpleis aus der Landesliga.

Von Anfang an entwickelte sich ein munteres Spiel, bei dem beide Mannschaften die Offensive suchten. Zwar zeigte Oberpleis den gekonnteren Spielaufbau und kam vorwiegend über die rechte Angriffsseite immer wieder zu guten Möglichkeiten, doch hielten die zwei Ligen tiefer spielenden Hausherren mit Leidenschaft und Einsatzwillen dagegen und erarbeiteten sich kurz vor der Pause eine Großchance, die eigentlich hätte verwertet werden müssen. Das Unentschieden zur Halbzeit war jedenfalls verdient.

Gleich nach dem Seitenwechsel kam aber auch schon der Anfang vom Ende für den Kreisligisten. Mit der Führung für Oberpleis war das Spiel im Grunde entschieden, denn trotz allen Einsatzwillens ließen die Kräfte von Hurst-Rosbach nun doch nach. So fielen die weiteren Treffer zwangsläufig, und es stand schnell 0:4. Der Ehrentreffer für die Hausherren wurde von den einheimischen Anhängern mit aufrichtigem Applaus bedacht, und auch ein weiteres Gegentor zum 1:5-Endstand tat der Zufriedenheit mit der eigenen Mannschaft keinen Abbruch.

Ein Spieler stach mir während der ganzen Partie besonders ins Auge, nämlich der rechte Verteidiger der Heimmannschaft, Jan Zerbin. Der Junge kämpfte und ackerte unermüdlich gegen den besonders in der zweiten Halbzeit überlegenen Gegner aus Oberpleis, zeigte zudem einige technische Fertigkeiten und sorgte auf seiner rechten Seite immer wieder für Impulse nach vorn.

Die "Metternich-Arena" genannte Sportanlage ist übrigens sehr gepflegt, der Kunstrasen so akkurat, dass man vermutlich Golf darauf spielen könnte. Ein Erlebnis am Rande habe ich in dieser Form noch nie erlebt. Am Bierstand musste man nicht jedes Bier direkt bezahlen, sondern es wurden Deckel bis nach dem Spiel gemacht. Die Besucher kennen und vertrauen sich. Sehr sympathisch fand ich auch, dass kurz nach Spielende ein Spieler von Hurst-Rosbach einen Kranz Bier in die Gästekabine brachte, was bei den Akteuren von Oberpleis sehr gut ankam, wie ich dem Gejohle entnehmen konnte.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Groundhopping (1)

Ich stand vorhin auf einem Dorffußballplatz - und hatte Spaß dabei. Dabei musste ich daran denken, welche Arenen und was für Äcker ich im Laufe meines Fußballfanlebens schon gesehen habe. Eine tolle Sache, die wahrscheinlich nur Fußballfans nachvollziehen können. Jedenfalls habe ich beschlossen, in lockerer Folge über diese manchmal unheimlichen Begegnungen der Dritten Art zu plaudern.

Wenn also in der Überschrift "Groundhopping" auftaucht, mögen bitte alle, die nichts mit Fußball am Hut haben, einfach nur darüber hinwegsehen. Das gilt ganz besonders auch für all diejenigen, die Fußball normalerweise als Proletensport sehen, bei Weltmeisterschaften aber plötzlich ihre Liebe zu dem runden Leder und der Mannschaft in Schwarz-Rot-Gold entdecken, weil sie dann auf einmal ganz chauvinistisch ihre Deutschland-Fähnchen schwenken, sich Wimpel ans Auto hängen und ihrem Gröhl- und Feierwahn frönen können.

Vielleicht findet ihr euch selbst oder eure Heimatorte darin wieder, des öfteren wohl Mannschaften, die ihr kennt, und vielleicht hin und wieder Vereine oder Orte, von denen ihr noch nie gehört habt. Denn es geht von unterklassigen Ligen über Bundesligapartien bis hin zu internationalen Begegnungen, vom Ulrike-Meyfarth-Stadion bis zum Olympiastadion und von Meppen bis Berlin.

Morgen geht es los mit dem schnuckeligen kleinen Sportplatz, auf dem ich heute ein Pokalspiel angesehen habe, nämlich mit der Metternich-Arena in Windeck. Noch einmal meine Bitte: Fußballhasser, bitte wegschauen.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Weitere Neuigkeiten zu Thomas Ziegler

Vor ein paar Tagen habe ich über die anstehenden Wiederveröffentlichungen einiger Romane von Thomas Ziegler berichtet und dabei meiner Hoffnung Ausdruck verliehen, auch Zieglers Perry Rhodan-Taschenbücher mögen neu aufgelegt werden. Und tatsächlich, auch was das angeht, gibt es gute Nachrichten, die mich persönlich freuen.

Vorhin erreichte mich eine Mail von Perry Rhodan-Redakteur Klaus N. Frick. Es ist auf jeden Fall geplant, die Ziegler-Taschenbücher bei den mittlerweile im Zaubermond-Verlag erscheinenden Planetenromanen neu zu publizieren. Doch nicht nur das, sondern Klaus beabsichtigt zudem, die Kurzgeschichten, die Thomas Ziegler im Perryversum veröffentlicht hat, in irgendeiner Form noch einmal zu bringen.

Ich erinnere mich an zwei Erzählungen aus den Achtziger Jahren, die ich damals gelesen habe und die mir gefielen, so wie eigentlich fast alles von Thomas Ziegler. Es waren Star Amore und Terra Terror Tours, zwei SF-Satiren, die mit den Figuren aus Der Narrenturm spielten. Es würde mich freuen, sie wieder in die Finger zu bekommen.

Montag, 13. Juli 2015

Rauchende Vulkankegel

Mitten hinein in die Arbeit an meinem aktuellen Manuskript flatterte ein Stapel Comics. Nicht weniger als 20 Großbände liegen auf meinem Schreibtisch, also sage und schreibe 40 Piccolos aus der Zeichenfeder von Hansrudi Wäscher. So umfangreich war noch keine meiner bisherigen Wäscher-Adaptionen.

Es handelt sich um die achte TIBOR-Geschichte. Sie setzt zeitlich drei Tage nach dem Ende des siebten Romans ein. Tibor hat inzwischen mit dem Paläontologen Professor Dobbs und dessen Assistentin Miss Hudson den Rand der toten Sümpfe erreicht. Auf dem Weg dorthin ist nichts geschehen, was einer dramaturgischen Schilderung bedürfte. :-) Doch nun kann das nächste Abenteuer beginnen.

Aufgrund der hohen Seitenzahl der Comicvorlagen gehe ich davon aus, dass ein schön dickes Buch daraus entstehen wird. Allerdings muss der Arbeitsbeginn noch ein paar Tage warten. Für Juli ist nicht nur die Fertigstellung jenes Manuskripts geplant, an dem ich derzeit schreibe, sondern zudem die Ausarbeitung von mindestens zwei Exposés für zwei verschiedene Serien in zwei verschiedenen Universen.

Sonntag, 12. Juli 2015

Heinz Flohe - Der mit dem Ball tanzte

Der Dokumentationsfilm "HEINZ FLOHE - Der mit dem Ball tanzte" war seit längerem angekündigt, nun ist er endlich erschienen. Ich habe ihn mir mit großen Erwartungen zu Gemüte geführt und war - soviel vorweg - beeindruckt. Beeindruckt zum einem von dem Dokumentarfilm an sich, beeindruckt ebenso von Szenen aus dem Fußballerleben des Heinz Flohe, die mir nach so vielen Jahren nicht mehr in Erinnerung waren. Dabei war Flocke, wie er in Köln liebevoll genannt wurde, eines meiner großen Idole auf dem Fußballplatz.

Der rund eindreiviertel Stunden lange Film beginnt mit einem fast erratischen Bildersturm sekundenlanger Szenen, einem Zusammenschnitt dynamischer Eindrücke, in deren Mittelpunkt der geniale Ballartist steht. Man sieht Heinz Flohe bei einem Sololauf im Trikot der Nationalmannschaft, mit der Meisterschale auf dem Balkon des Kölner Rathauses, beim Erzielen eines Wahnsinnstores, das alte Müngersdorfer Stadion aus der Vogelperspektive, Flocke bei Hacke-Spitze-Tralala auf dem Trainingsgelände des 1. FC Köln, dann weitere Tore, im Trikot des FC und in dem der deutschen Auswahl.

Eine Stimme aus dem Off erklingt: "Heinz Flohe hat den deutschen Fußball mit seiner Kreativität revolutioniert. Vor ihm bestand das Dribbeln vorwiegend aus links Antäuschen und rechts Vorbeigehen. Er ging als erster wesentlich weiter. Flohe war ein Pionier in Sachen Spielkunst. Jenseits des Rheinlands ist das vergessen. Wenn die Großen des deutschen Fußballs aufgezählt werden, kommt er selten vor. Zu unrecht. Dieser Film dokumentiert das Leben des Heinz Flohe."

Und wie er das tut! Die Dokumentation zeichnet das Leben des gebürtigen Euskircheners von seiner Kindheit bis zu seinem tragischen Tod 2013 nach. Zwei Dinge begleiteten Flocke dabei, die großen Triumphe ebenso wie bittere Momente und tragische Schicksalsschläge. Passend ist daher der Untertitels des Films gewählt: "Ein Leben zwischen Triumph und Tragik."

Heinz Flohe war mit technischen Fähigkeiten gesegnet wie nur wenige Fußballspieler seiner Zeit. Als er bereits 1966 von seinem Heimatverein TSV Euskirchen zum 1. FC Köln wechselte, konnte noch niemand in ganzer Tragweite ahnen, welch ein Glücksgriff das für den FC war. Genial am Ball und von seiner Spielanlage her, bildete er in den kommenden Jahren zusammen mit Wolfgang Overath eines der besten Mittelfeldduos in Deutschland, später zusammen mit Herbert Neumann.

Bei den Einschätzungen darüber, was wäre, wenn Heinz Flohe heute spielen würde, wird gemutmaßt, er stände bei Real Madrid oder dem FC Barcelona unter Vertrag. Sein ehemaliger Mannschaftskamerad Jupp Kapellmann sagt, heute würde Flocke die Hundert-Millionen-Euro- oder grundsätzlich jede Transfergrenze bei den Ablösesummen sprengen. Gewagte Aussagen vielleicht, aber sie zeigen die Wertschätzung, die er genoss und auch zwei Jahre nach seinem Tod noch genießt. Zahlreiche fußballerische Weggefährten kommen in der Doku zu Wort. Unumstrittene Fußballgrößen wie Franz Beckenbauer, Jupp Heynckes und Günter Netzer äußern sich in höchsten Tönen über den vollendeten Künstler am Ball. Netzer, für mich einer der größten deutschen Spieler überhaupt, schwärmt über Flohe: "Er ist so unglaublich gut gewesen, hat Dinge gemacht, die sonst keiner von uns konnte, auch die ganz großen Spieler Deutschlands nicht." Beckenbauer bezeichnet ihn gar als einen der besten Techniker der Welt.

Diese Fähigkeiten sind in dem Film in zahlreichen Ausschnitten zu bewundern. Übersteiger, Finten, geniale Dribblings und Tricks mit unglaublicher Kreativität kennzeichneten nicht nur einen überragenden Einzelspieler, sondern zudem den spielfreudigen Spielführer, der die ganze Mannschaft mit riss und den 1. FC Köln zu seinem größten Triumph führte. Er war dreifacher Gewinner des DFB-Pokals, Weltmeister 1974, Vize-Europameister 1976 und stand im Aufgebot des WM-Kaders 1978.

Auf dem Höhepunkt seiner Kunst war Heinz Flohe 1978. Unter Hennes Weisweiler war er zum absoluten Führungsspieler gereift. In einer Saison, in der er als Mannschaftskapitän, Spielführer, Einzelakteur, Torvorbereiter und Torschütze gleichsam einer außergewöhnlichen Kölner Elf voranging, führte er den 1. FC Köln zum Gewinn des Doubles. Es wurde nicht nur der schon 1977 errungene Pokal verteidigt, sondern auch zum dritten Mal die deutsche Meisterschaft nach Köln geholt. Beim Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem punktgleichen Verfolger aus Mönchengladbach traf Flohe auch in den letzten beiden entscheidenden Saisonspielen gegen den VfB Stuttgart und in Hamburg beim FC St. Pauli. In jener Saison stand ich bei sämtlichen Heimspielen in der Südkurve und durfte einen herausragenden Fußballspieler bewundern.

Doch nicht erst seit diesem Jaht und nicht nur wegen des außergewöhnlichen Triumphes wurde Flocke in Köln verehrt und, mehr noch, von den Fans geradezu geliebt. Er war das, was man in der Domstadt einen "Jung us em Lääve" nennt. Er war einer wie du und ich und seiner Zeit nicht nur fußballerisch voraus, sondern auch in seinem Umgang mit den Fans. Für Heinz Flohe, von seinen Freunden "Hein" gerufen, waren alle gleich, und die von ihm gelebte Fannähe war damals mehr Ausnahme als Selbstverständlichkeit. Starallüren waren ihm fremd.

Das wurde auch in seiner Außendarstellung deutlich. Interviews gab er nicht gern. Nicht etwa aus Überheblichkeit, sondern weil er in sich gekehrt wirkte. In dem Film sieht man ihn als Gast im "Aktuellen Sportstudio", nach dem Erringen des Doubles, wo er beinahe schüchtern rüberkommt. Denn er stand nicht gern im Mittelpunkt, es sei denn auf dem Fußballplatz, wo er aus sich herausging und ein anderer Mensch zu sein schien. In der heutigen Medienlandschaft, in der Fußballstars auf Schritt und Tritt unter Beobachtung stehen, kaum vorstellbar.

Das Jahr seines größten Triumphs, 1978, wurde auch zum Jahr des ersten Schicksalsschlags. Hatte er bis dahin aus mir unverständlichen Gründen keinen Stammplatz in der Nationalmannschaft innegehabt, stand er im Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Argentinien und erwies sich auch dort als absoluter Führungsspieler. Legte er noch gegen Mexico eine glänzende Partie hin, zog er sich im Spiel gegen Italien eine Verletzung zu, die für ihn das WM-Aus bedeutete. Was danach, ohne Heinz Flohe, geschah ist bekannt. Es folgte die so genannte Schmach von Cordoba mit der Niederlage gegen Österreich, die zugleich Deutschlands Ausscheiden aus dem Turnier bedeutete.

Die Verletzung hinterließ ihre Spuren. Flockes Karriere in der Nationalelf war beendet, und im Folgejahr trumpfte er auch in der Bundesliga nicht mehr so auf wie früher. Getrieben von allzu großem Ehrgeiz, kurierte er seine Verletzung nie richtig aus. Er hatte weiterhin geniale Momente, doch er wurde nicht mehr zu dem überragenden Spieler wie im Jahr des Double-Gewinns. Nach einem negativen Zwischenfall beim Auswärtsspiel in Hamburg wurden er und Herbert Neumann von Hennes Weisweiler aus dem Team geworfen, woraufhin Heinz Flohe zu den damals in der Bundesliga spielenden Blau-Weißen von 1860 München wechselte, wohl die größte Fehlentscheidung, die der FC jemals getroffen hat.

Für Flocke dauerte das Intermezzo bei den Löwen nicht lange. Beim Spiel gegen den MSV Duisburg wurde er von Paul Steiner dermaßen brutal gefoult, dass er sich nicht nur einen komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch zuzog, sondern auch Nervenschäden im Bein, an denen er noch lange laborieren sollte. Die Karriere des großartigen Ballkünstlers war beendet. So wie viele andere Kölner Fußballfans habe ich nie verstanden, dass der FC mit Paul Steiner später den Mann für die Abwehr verpflichtete, der für die Tragödie von Flockes Aus als Tänzer mit dem Ball verantwortlich war.

Heinz Flohe selbst nahm es dem FC nicht übel, zumindest mit einigem Abstand nicht. Er besuchte die Heimspiele des FC und kehrte später sogar als Co-Trainer zu den Geißböcken zurück. Die Tragik seines Lebensweges setzte sich fort, als er sich nach 1992 Anfang des Jahres 2004 einer zweiten Herzoperation unterziehen musste, bei der ihm eine neue Herzklappe eingesetzt wurde. 2010 brach er nach einem Schwächeanfall zusammen und wurde in ein künstliches Koma versetzt, aus dem er nicht mehr aufwachte. Bis zu seinem Tod 2013 lag er im Wachkoma.

Bei den Kölner Fußballanhängern ist Heinz Flohe als einer der ganz Großen unvergessen.  Der zu Herzen gehende Dokumentarfilm ist eine wunderbare Würdigung eines herausragenden Ballkünstlers und außergewöhnlichen Menschen. Wie zu Beginn erwähnt, hat der Film mich sehr beeindruckt - und gleichermaßen bewegt. Angesichts von Flockes traurigem Schicksal hatte ich beim Ansehen mit der einen oder anderen Träne zu kämpfen, und ich bildete mir ein, wieder 1978 in der Südkurve zu stehen und Heinz Flohe und den FC auf der Zielgeraden zum Gewinn des Doubles zu begleiten.

Auch der 1. FC Köln würdigte Flockes große Verdienste um den Verein. Der FC gründete 2013 die "Fußballschule Heinz Flohe" und errichtete im Oktober 2014 vor der Südtribüne des Müngersdorfer Stadions eine Bronzestatue des Mannes, der dem Verein zwölf Jahre lang treu gewesen war und ihn zu seinem größten Triumph geführt hatte. Beim jährlich stattfinden internationalen Fußballfilm-Festival 11mm erreichte "HEINZ FLOHE - Der mit dem Ball tanzte" 2015 den zweiten Platz beim Publikumspreis und wurde damit als bester deutscher Film in dieser Kategorie ausgezeichnet.

Samstag, 11. Juli 2015

Eine phantastische Entdeckung

Der neue NICK ist da. Die Post brachte ihn gestern, und jetzt kam ich dazu, das Buch auszupacken und es gebührend zu begutachten. Eine phantastische Entdeckung ist meine mittlerweile fünfte Romanadaption nach den Nick-Comicvorlagen von Hansrudi Wäscher. Sie umfasst den Inhalt von zwanzig Piccolos.

Schon das Covermotiv lässt ahnen, dass wieder jede Menge Ungemach auf den wackeren Weltraumfahrer wartet: Nick steckt im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Hals im Dreck. Wie immer bewunderte ich zunächst den Umschlag, um das gut in der Hand liegende Buch anschließend durchzublättern und nach den Illustrationen zu schauen, die es hinein geschafft haben. Sodann las ich die eine oder andere Textstelle an und staunte wie immer selbst ein bisschen über den Inhalt.

Denn die Geschichte wiederholt sich ständig aufs neue. Da Nick - ebenso wie Tibor und Falk - halbjährlich erscheint, vergeht von der Abgabe des Manuskripts bis zum Erscheinen des Roman viel Zeit, in der ich an ganz anderen Projekten schreibe. So stellte ich das Manuskript für Nick 5 im vergangenen Dezember fertig, noch vor Weihnachten. Mehr als ein halbes Jahr ist also seitdem verstrichen.

Das ist spannend. Denn jetzt, da ich das Buch aufschlug, wusste ich zwar noch, worum es in der Geschichte ging, und ich erinnerte ich mich auch an den groben Handlungsrahmen. Einzelne Szenen sind bei mir jedoch geistig völlig unter den Tisch gefallen. Der Klappentext beschreibt die vorliegende Geschichte wie folgt:
"Die Reise in den Mikrokosmos ist das faszinierendste Abenteuer, das Nick je erlebt hat. Doch in der Welt des Winzigkleinen warten nicht nur erfreuliche Begegnungen auf den Weltraumfahrer und seine Freunde Tom und Xutl. Nick gerät in die Fänge eines diktatorischen Regimes. Ehe er sich versieht, findet er sich in einer lebensfeindlichen Strafkolonie wieder, aus der noch keinem Gefangenen die Flucht gelungen ist. Nick muss es trotzdem versuchen, sonst werden er und seine Freunde die Heimat nie wiedersehen."

Freitag, 10. Juli 2015

Revival für Thomas Ziegler

Der in Wuppertal geborene und in Köln lebende Schriftsteller Thomas Ziegler, mit bürgerlichem Namen Rainer Zubeil, verstarb im September 2004. Bis dahin war er ein literarischer Hansdampf in allen Gassen. In der Science Fiction war er ebenso zu Hause wie in der Fantasy und im Kriminalgenre.

Er schrieb eigene abgeschlossene Romane sowie zahlreiche Beiträge für DIE TERRANAUTEN und PERRY RHODAN. Für beide Serien war er zeitweise auch als Exposé-Autor tätig. Ebenso verfasste er die anfänglichen Expos für die neuen Abenteuer von RAUMSCHIFF PROMET und brachte die Serie damit wieder auf einen guten Weg. Er schuf das Weltraum-Epos FLAMING BESS und ersann die Fantasy-Trilogie SADOR, die er leider nicht abschließen konnte. Auch sein Kurzgeschichtenwerk ist beeindruckend.

In der Dekade nach seinem Tod geriet sein Werk in wenig in Vergessenheit, was ich als echter Ziegler-Fan bedaure. Schon zu meinen Schulzeiten, also lange bevor ich Rainer persönlich kannte, nannten ich ihn als einen meiner Lieblingsautoren, neben beispielsweise Philip K. Dick, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Zahlreiche seiner Romane und mehrere Kurzgeschichtensammlungen aus seiner Feder stehen in meinem Bücherregal.

Viele seiner Veröffentlichungen sind indes längst vergriffen und selbst antiquarisch nur schwer zu bekommen. Ich selbst suche seit Jahren nach der 1988 bei Goldmann erschienenen Polit-Satire Bekenntnisse eines Ökoterroristen. Einmal, als wir bei Rainer zu Hause saßen, kamen wir unter anderem auf dieses Taschenbuch zu sprechen. Er konnte mir kein Exemplar überlassen, er besaß nämlich selbst nur ein einziges.

Doch nun ist Hoffnung in Sicht. Gleich zwei Verlage kündigen Wiederveröffentlichungen von Romanen Thomas Zieglers an. Das ist zum einen der noch junge Berliner Golkonda-Verlag, der mit seiner erlesenen Veröffentlichungspolitik bereits für Beachtung sorgt. Der andere ist der in Windeck ansässige Blitz-Verlag, der schon früher Material von Ziegler publizierte, beispielsweise Eine Kleinigkeit für uns Reinkarnauten, eine Sammlung von Erzählungen.

Golkonda befasst sich mit dem phantastischen Schaffen Thomas Zieglers. So ist die furiose Parallelweltgeschichte Stimmen der Nacht bereits erschienen (eine Besprechung dazu folgt in wenigen Tagen an dieser Stelle), ebenso die Sador-Trilogie (Der Flieger des Kaisers, Am See der Finsternis und Der Bote des Gehörnten). Deren abschließender dritter Teil wurde von Markolf Hoffmann zu Ende geschrieben. Darüber hinaus freut mich die Ankündigung auf der Golkonda-Verlagsseite, das Programm werde in den kommenden Jahres zu einer umfassenden Ziegler-Werkausgabe ausgebaut. Auf Nachfrage bei Golkonda teilte mir die presseverantwortliche Dame mit, für Dezember sei die Veröffentlichung von Alles ist gut geplant. Weitere konkrete Termine stehen bisher nicht fest. Hier muss man sich also in Geduld fassen.

Der Blitz-Verlag widmet sich Thomas Zieglers neben der Science Fiction zweitem Standbein, dem Kriminalroman. Es soll losgehen mit Tod im Dom sowie Koks und Karneval, beide damals als Taschenbuchausgaben bei Goldmann erschienen. Weitere Krimis sind nicht ausgeschlossen. Auch hier muss man die Entwicklung abwarten.

Vielleicht tut sich ja sogar etwas im Bereich Perry Rhodan, zumindest hege ich die vage Hoffnung. Künftig legt der Zaubermond-Verlag die alten Rhodan-Planetenromane wieder auf. Das waren Taschenbücher mit abgeschlossenen Geschichten. In der Reihe sind seinerzeit drei Romane von Thomas Ziegler erschienen, nämlich Die Stadt der Zukunft, Expedition ins Totenreich und die herrlich-verrückte SF-Satire Der Narrenturm. Es wäre schön, wenn der eine oder andere dieser Romane bei der Veröffentlichungspolitik berücksichtigt würde.

Ich freue mich jedenfalls, dass Thomas Zieglers literarische Hinterlassenschaft eine Renaissance erlebt. Sein Werk hat es verdient, und ich bin sicher, er würde sich darüber freuen. Ich selbst werde die Gelegenheit nutzen, um Thomas Ziegler alias Rainer Zubeil wiederzulesen.

Montag, 6. Juli 2015

Von Planet zu Planet

Ein wahrer Parforceritt von einer Welt zur anderen, von einem Sonnensystem zum nächsten beutelt Ren Dhark und seine Freunde. Die Raumfahrer von der Point of sind einem alten Geheimnis auf der Spur und jagen hinter einem Freund her, dessen Beweggründe und Taten sie nicht mehr verstehen können. Dennoch oder gerade deswegen dürfen sie ihn nicht im Stich lassen.

Ich habe die Arbeit an einem weiteren Manuskript für REN DHARK abgeschlossen. Darin setze ich die Ereignisse fort, denen ich mich schon in den letzten Bänden gewidmet habe. Im Mittelpunkt der Handlung steht also wieder der Wächterorden, speziell Simon, der Silberne. Nach dem Tod Svantes ist Simon wieder der stillschweigend akzeptierte Anführer jener kleinen Wächtergruppe, die eng mit den Geschicken der Menschheit verbunden ist.

In meinem Roman beleuchte ich Simons weiteres Schicksal. Wer die Handlung in den vorangegangen Büchern kennt, der weiß, in welch missliche Lage der Silberne geraten ist. Als Gefangener eines intriganten Erzfeindes wird er zum hilflosen Spielball in einem Karussell aus Tod und Zerstörung. Der Fortgang von Simons tragischem Geschick erscheint in Band 57 des Sternenepos "Weg ins Weltall".

Zudem habe ich einen Querverweis in die Handlung eingebaut, der nicht vom Exposé vorgegeben war und der einen Bogen zu meinem letzten Sonderband Verborgene Erkenntnis schlägt. Möglicherweise wird die Idee in meinem nächsten Sonderband wichtig, vielleicht sogar in der zukünftigen Handlung der Hauptserie. Ich bin gespannt, wie der Exposéverfasser meinen kleinen Geistesblitz aufnimmt.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Die POINT OF springt den Himmel an

In der REN DHARK-Kolumne beim Online-Portal www.zauberspiegel-online.de wurde bereits vor einigen Tagen ein neuer Beitrag veröffentlicht, den ich erst jetzt entdeckt habe. Der oben angeführten Überschrift "Die POINT OF springt den Himmel an" lassen die Autoren H. Döring & Aarn Munro den Untertitel "Augenzeugenbericht eines Spätberufenen" folgen.

Hier berichtet wieder ein echter Fan, wie er in den Siebziger Jahren zu Ren Dhark gestoßen ist, damals natürlich noch als Heftroman. Die Verfasserworte klingen begeistert, fast euphorisch. So heißt es zu den aktuellen Fortsetzungen unter anderem: "Ren Dhark lebt. Die Schreibe ist schnell, erfrischend, von Dialogen geprägt, außenorientiert. Eine Freude zu lesen ..." Wobei ich unschlüssig bin, was ich unter "außenorientiert" verstehen soll.

Jedenfalls freut es mich, dass auch die Kolumne, die ich im Herbst vergangenen Jahres beim Zauberspiegel angestoßen habe, lebt. (Dass sie tragischerweise gleich mit dem Nachruf auf Hajo F. Breuer starten würde, konnte ich damals noch nicht ahnen.) Nach Horst Hermann von Allwörden, Michel Wuethrich und Schlomo taucht nun also ein weiterer Name in der Kolumne auf. Ich fände es schön, wenn das so weiterginge.

Die Überschrift ist, soweit ich weiß, ein Satz, den Kurt Brand einmal in einem Ren Dhark-Roman geschrieben hat. Die Kolumne findet man hier:
http://www.zauberspiegel-online.de/index.php/zauberstern-kolumnen-mainmenu-75/ren-dhark-das-all?limitstart=0

Mittwoch, 1. Juli 2015

Ein unermesslicher Schatz

Schon vor ein paar Tagen habe ich die Arbeit am vierten FALK-Roman abgeschlossen, wie immer nach den Comicvorlagen von Hansrudi Wäscher. Das Manuskript ist ziemlich umfangreich geworden, knapp die Länge von zwei Heftromanen. Entsprechend viel passiert in dem Abenteuer, in das der junge Ritter und sein Freund Bingo unversehens schlittern.

Falk und der Gaukler stolpern gewissermaßen über einen Sterbenden, der überfallen und niedergestochen wurde. Er überreicht den Freunden einen alten Dolch und nimmt ihnen mit seinen letzten Atemzügen das Versprechen ab, ihn seinem Adressaten zu überbringen. Von diesem Moment an werden Falk und Bingo gejagt und sind ihres Lebens nicht mehr sicher, denn der Dolch ist Teil eines mehrere Generationen alten Rätsels und der Schlüssel zu einem unermesslichen Schatz.

Intrigen, Verfolgungsjagden und Schwerterklirren, dazu die Jagd nach einem Schatz, der in einer staubigen Chronik erwähnt wird - beim Schreiben konnte ich wieder wunderbar in die mittelalterliche Welt von Edelleuten und Räuberbanden eintauchen. So hatte ich einmal mehr eine Menge Spaß an der Umsetzung der Comics in einen Roman. Er soll spätestens zur nächsten Intercomic-Messe in Köln erscheinen.